Eier gelten in der Ernährung als echte Allrounder. Sie liefern viele Proteine, Mineralstoffe und Vitamine, die der Körper braucht. Dass die hohen Cholesterinwerte der Eier für den menschlichen Körper ungesund sind, konnte wissenschaftlich nicht belegt werden – Transfette die in industriell hochverarbeiteten Produkten wie z. B. fertigen Backwaren und Margarine enthalten sind, sind da eher für einen unausgewogenen Cholesterinhaushalt verantwortlich.
Ein frisches Ei ist circa drei Wochen lang ungekühlt haltbar. Erst danach braucht das Ei eine Kühlung. Viel wichtiger als ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf dem Ei ist also das Legedatum. Wer frische Eier direkt aus der Urproduktion kauft, kann dieses Datum schnell und gut herausfinden. Wer seine Eier im Supermarkt kauft, kann das relevante Legedatum ausrechnen, denn das MHD ist das Legedatum minus 28 Tage.
Wenn du unsicher bist, ob das Ei noch gut ist, kannst du es in ein mit Leitungswasser gefülltes Glas legen – bleibt das Ei am Boden, ist es noch gut, steigt es auf, sollte es in den Müll wandern. (Allerdings: Bei wem bleiben Eier schon so lange liegen?)
Frische Eier brauchen prinzipiell nicht gekühlt zu werden! Ein gutes Beispiel ist die Lagerung der Eier vor dem Kauf. Wo befinden sich die Eier dort? Der Geflügelhof wie auch der Supermarkt verkaufen die Eier ungekühlt. Das hat damit zu tun, dass beim Umpacken die Kühlkette ständig unterbrochen wird. Gut zu wissen: Wenn die Eier also einmal in der Kühlung sind, dann müssen sie auch in der Kühlung bleiben, denn im Kühlschrank wird die natürliche Schutzschicht „Cuticula“ des rohen Eis beschädigt, sodass Keime in das Ei eindringen können. Umgekehrt verhält es sich daher mit frischen Eiern: Frische Eier, die bisher immer ungekühlt waren, brauchen nicht gekühlt werden.
In unseren Rezepten sprechen wir also immer von frischen Eiern, die ungekühlt sind.
Übrigens: Eier werden mit der Spitze nach unten gelagert. Das hat mit der Luftkammer zu tun, die sich am „Po“ des Eis befindet und die dann irgendwann aufsteigen kann.
Unsere Rezepte basieren grundsätzlich auf der Eiergröße M. Je nach persönlicher Vorliebe können anstelle der Größe M auch die Größen S oder L verwendet werden. Wenn die Eiergröße doch einmal relevant ist, steht die konkrete Eiergröße immer im Rezept.
Um ein Ei zu kochen, verwenden wir
Das Wasser aufkochen, die Eier mit dem Eierpikser einpiksen und mit dem Esslöffel in das kochende Wasser legen. Wenn die Kochzeit (s. Bild) erreicht ist, die gekochten Eier mit dem gleichen Löffel einzeln entnehmen und mit kaltem Wasser abschrecken.
Hinweis: Die Kochzeiten der Eiergrößen „S“ und „M“ differenzieren aufgrund der Größe bzw. des Gewichtes.
236 Eier, das sind fast 0,7 Eier am Tag, die jeder Deutsche im Jahr verspeist.[i] Wenn nun davon ausgegangen wird, dass ein Huhn statistisch 0,8 Eier am Tag legt[ii], braucht jede*r Deutsche ein eigens Huhn, um im Durschnitt ihren/seinen Bedarf zu decken. Das bedeutet für Familien folgende Verbrauche – wo stehst Du?
Familie | Tag | Woche | Monat | Jahr |
2-köpfig | 0,7 | 4,9 | 21,2 | 254,8 |
3-köpfig | 1,4 | 9,8 | 42,5 | 509,6 |
4-köpfig | 2,1 | 14,7 | 63,7 | 764,4 |
5-köpfig | 2,8 | 19,6 | 84,9 | 1.019,2 |
Eier sind ein gutes Beispiel für die Nahrungskette bzw. Nährstoffaufnahme – nach dem Motto: „shit in = shit out“. Kauft man billige Eier, ist davon auszugehen, dass die höchstwahrscheinlich nicht die Nährstoffe haben, die sie haben könnten. Das, was die Hühner verspeisen, hat unmittelbaren Einfluss darauf, welche inhaltliche Qualität die Eier haben. Wir Menschen haben zwei Möglichkeiten: Entweder wir verspeisen hochwertige Eier oder minderwertige Eier. Je nachdem, für was wir uns entscheiden, hat die Entscheidung einen direkten Einfluss auf die Nährstoffe, die wir zu uns nehmen. Qualitativ hochwertige Eier dürfen mehr kosten als Billigeier – dafür bekommt man eben auch Qualität. Eier mit schlechterer Qualität für wenig Geld geben dem Körper nun mal nicht die Nährstoffe, die er braucht, und die Gefahr, dass darum mehr Masse gegessen wird, steigt – langfristig betrachtet sind sie also die teurere Variante.
Die im Ei befindlichen Proteine kann der Körper vollständig verwerten. Je mehr frische Nahrung (Pflanzen und Insekten) ein Huhn bekommt, desto höherwertiger (und auch kostenintensiver) ist das Ei. Daher sind Eier von freilaufenden Hühnern der Käfighaltung deutlich zu bevorzugen – auch aus Gründen des Tierwohls. Außerdem schmecken sie einfach besser.
In der EU wird die Geflügelhaltung nach vier Kategorien unterschieden. Zu erkennen ist, dass in den letzten Jahren der Anteil der Freilandhaltung stetig gewachsen ist. Auch die Eierproduktion in Summe hat jedes Jahr zugenommen.[iii]
Haltungsform | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
Bodenhaltung | 7.903.327 | 7.788.829 | 7.865.837 | 7.976.544 | 8.062.603 | 7.891.486 |
Freilandhaltung | 1.920.118 | 2.349.694 | 2.434.969 | 2.645.721 | 2.542.025 | 2.840.383 |
Ökologische Erzeugung | 1.293.806 | 1.353.343 | 1.443.056 | 1.559.231 | 1.720.672 | 1.829.844 |
Kleingruppen/Käfige | 969.642 | 833.632 | 766.652 | 754.128 | 717.891 | 661.670 |
∑ | 12.086.893 | 12.325.498 | 12.510.514 | 12.935.624 | 13.043.191 | 13.223.383 |
Abbildung 21: Eierproduktion nach Haltungsform (2017 bis 2022)
Je mehr Platz Hühner haben, desto kostenintensiver ist die Hühnerhaltung.[iv]
Haltungsform | Platz im Stall (m²) | Platz im Freilauf (m²)2 | Sitzstange (cm) |
Bodenhaltung | 0,111 | 15 | |
Freilandhaltung | 0,111 | 4 | 15 |
Ökologische Erzeugung | 0,1667 | 4 | 18 |
Kleingruppen/Käfige | 0,08 | 15 |
Die Kennzeichnungspflicht der Eier ist in Deutschland vorgeschrieben, so kann jeder Verbraucher erkennen, aus welchem Betrieb und aus welcher Haltungsform das Ei stammt. Nach dem Systemschlüssel, folgen der Länder- und Bundeslandcode und anschließend die individuelle Betriebsnummer.[v]
Haltungsform | System | Land | Bundesland | Betrieb | Stall | Code |
Bodenhaltung | 2 | AT | 01 | 1234 | 1 | 2 AT-112341 |
Freilandhaltung | 1 | BE | 02 | 1234 | 2 | 1 BE-212342 |
Ökologische Erzeugung | 0 | DE | 03 | 1234 | 3 | 0 DE-312343 |
Kleingruppen/Käfige | 3 | NL | 04 | 1234 | 4 | 3 NL-412344 |
Die Kennung der Bundesländer
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Ob nun im Backofen, im Kochtopf, oder in der Bratpfanne – Eier können auf ganz unterschiedliche Art und sogar roh verwendet werden. Eier kommen bei uns dauernd zum Einsatz:
Wer seine Nahrung frisch zubereitet, kommt – mit Ausnahme der Ovo-Lacto-Vegetarier und Veganer, die aus Überzeugung keine Eier essen – um frische Eier nicht herum. Das entspricht durchaus dem Großteil der Gesellschaft!
[i] Eier ohne Kükentöten – bedeutet das weniger Tierleid? – Utopia.de
https://utopia.de/ratgeber/eier-ohne-kuekentoeten-die-alternativen/
[ii] Hühnerei (Maße und Zahlen zum Hühnerei) (rhetos.de)
https://www.rhetos.de/html/lex/huehnerei.htm
[iii] Anzahl der erzeugten Eier nach Haltungsform 2022 | Statista
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1113458/umfrage/anzahl-der-erzeugten-eier-nach-haltungsform/
[iv] Von Boden- bis Biohaltung: Was hinter Haltungsformen steckt – ZDFheute
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/eier-legehennen-haltung-100.html
[v] BMEL – Pflichtangaben – Was bedeutet der Code auf dem Ei?
https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittel-kennzeichnung/pflichtangaben/eierkennzeichnung.html
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