Ein PKW kostet Geld und ist für unsere Umwelt schädlich. Braucht es wirklich diesen Individualverkehr?

Inhaltsübersicht
Allgemeines
Welche Verkehrsart ist nun die beste für die Umwelt und einem persönlich? Was ist ökologisch und vor allem ökonomisch? Es macht keinen Sinn bei Klärung dieser Fragen ein Verkehrsmittel grundsätzlich auszuschließen, wenn es am kostengünstigsten ist.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz funktionieren in Kombination. Dies ist sogar ökonomisch möglich. Nicht jede zurückgelegte Entfernung macht mittels Fern- oder Nahverkehrs, dem Fahrrad, oder zu Fuß einen Sinn.
Für uns ist klar, wir nutzen als Familie auch einen! PKW.
PKW und BfFL
“Über Geld spricht man nicht”. Wer sagt das und warum spricht man darüber nicht?
Bei VikAlex® dreht sich nicht alles um das Thema Ernährung. Weitere Themen die uns wichtig sind, haben wir im Rahmen unserer Big Five for Live (BFfL) festgehalten. Die jeweiligen BFfL haben wir als Familie definiert.
Um herauszufinden ob wir tatsächlich einen PKW brauchen, bzw. wofür wir diesen brauchen gibt es bei uns seit jeher ein Fahrtenbuch. Anhand dessen können wir unsere Nutzung des PKWs analysieren und Veränderungen im Fahrverhalten feststellen. In Kombination mit unserem Haushaltsbuch können wir prüfen was uns ein eigener PKW schlussendlich kostet.
Vom Golf zum Touran
Damals (2018) war unser ca. 14 Jahre alter VW Golf mit seinen fast 200.000 km Fahrleistung fast tot. Also haben wir uns mit einer geplanten Jahresfahrleistung von 30.000 km erneut für einen PKW entscheiden. Die damalige Fahrleistung war nicht unrealistisch und kommt aufgrund der Arbeit von Viki schnell zusammen.
Unsere grundsätzliche Entscheidung fiel zu einem Neuwagen. Wir wollten einen PKW der zuverlässig ist, wenig verbraucht und etwas größer als der Golf ist. Mit der Dieselprämie und weiteren ausgehandelten Rabatten, haben wir ein attraktives Angebot erhalten.
Der kalkulatorische Preis je km lag damals bei 30.000 km im Jahr bei etwa 0,30 €. Dieser Wert ist allgemein als Richtwert anerkannt.
Veränderung im Leben
„Leben“ bedeutet, wenn die Planung nicht eintrifft. Da sehen wir wie anpassungsfähig wir als Menschen selber sind.
Mit unserem zweiten Sohn Luke kam es dann auch tatsächlich anders. Nun haben wir eine jährliche Fahrleistung von “nur noch” 10.000 km. Diese Entwicklung haben wir 2018 nicht vorhergesehen.
Klar, wir fahren weniger und sparen dadurch an Versicherungskosten ein. Auch die getankten Liter und Gesamtkosten an der Tankstelle sind nun geringer.
Kostenkalkulation und -verteilung
Also zurück zu der Kostenkalkulation. Bis auf die beiden Punkte (Versicherung und Tankkosten), bleibt der Großteil der Kosten gleich. Ob der PKW nun finanziert, oder bar gekauft ist, ist bei uns unerheblich. Größere Einmalsummen teilen wir auf auf eine vorher definierte Laufzeit linear auf.
Kostengruppe | ∑ 2022 (€) | ∑ 2022 (%) |
---|---|---|
Kaufkosten (lineare Aufteilung) | -6.274 € | 64,2 % |
Werkstatt | -1.422 € | 14,6 % |
Tankkosten ink. AdBlue | -1.044 € | 10,7 % |
KfZ Versicherung | -467 € | 4,8 % |
Kfz-Steuer | -326 € | 3,3 % |
Kfz-Mobilitätsgarantie | -129 € | 1,3 % |
Parken | -61 € | 0,6 % |
Zubehör | -42 € | 0,4 % |
Gesamtergebnis | -9.765 € | 100,0 % |
Wir sehen hier die prozentuale Aufteilung der monatlichen PKW-Kosten. An Gesamtkosten haben wir in den letzten 12 Monaten übrigens fast 10.000 € erreicht.
In den linearen Kosten sind die Kaufkosten enthalten, welche wir auf die geplante Haltedauer aufgeteilt haben. Die Werkstattkosten sind außerplanmäßig aufgrund neuer Bremsen überdurchschnittlich hoch. Bei weniger als 70.000 km Fahrleistung durften wir diese ersetzen. Die Werkstatt hat uns erklärt, dass Bremsen durch stetiges und sanftes Bremsen (Nutzung des Tempomats) schneller abnutzen.
Kalkulatorische Zuordnung
Nachdem nun die Kostenverteilung geklärt ist, geht es um die kalkulatorische Zuordnung. Dadurch dass Alex im Controlling schwerpunktmäßig sich mit Verrechnungsthemen beschäftigt, ist es klar, dass dies zuhause auch umgesetzt wird.
Ein weiterer Vorteil ist, dass wir ganz genau erkennen können wofür der PKW genutzt wird, bzw. ob es überhaupt noch einen Sinn ergibt einen PKW zu besitzen – Alex ist prinzipiell strikt gegen einen PKW.
Gekauft wurde das Fortbewegungsmittel überwiegend für berufliche Fahrten, insb. für Viki. Wir wohnen eher ländlich und brauchen ihn leider auch für andere Zwecke. Wir trennen die Fahrten in die folgenden Kategorein auf: beruflich, ärztlich und privat.


Zu erkennen ist, dass wir in den Monaten Mai bis Juli und November, bzw. Dezember große Strecken zurückgelegt haben. Das sind die Monate gewesen in denen wir Urlaub an Orten gemacht haben die mit dem Fernverkehr (Deutsche Bahn) ziemlich schlecht erreichbar sind. Urlaube die wir mit dem Fernverkehr gut erreichen konnten haben wir zusätzlich mit der Deutschen Bahn unternommen.
Gemessen an der Verwendung für beruflich, ärztlich und privat, ergibt sich, dass wir den PKW mittlerweile zu 72 % für Privatfahrten nutzen. Na klar, wenn aufgrund von bspw. Elternzeit und Mutterschutz die langen Arbeitswege entfallen, wird der private Nutzen deutlich größer. Hier ist eine etwas gröbere prozentuale Zuordnung auf Jahresbasis:

Preis je km
Statisch betrachtet fährt jeder 13.730 km im Jahr (Quelle: Statista). Bewohner einer Kleinstadt und Dieselbesitzer fahren etwas mehr (14.430 km, bzw. 17.400 km). Mit unseren 10.000 km sind wir somit glücklicherweise unter dem Durchschnitt.
Bei ziemlich hohen Fixkosten die wir aufgrund einer geplanten Fahrleistung von 30.000 km eingegangen sind, erhöht sich der Preis je km deutlich, wenn die Fahrleistung zurückgeht.
Im Jahr 2022 hatten wir mit unserem VW-Touran einen Preis je km in Höhe von 1,11 €. In erster Linie ist dieser auf die geringe Fahrleistung und gestiegen Werkstattkosten zurückzuführen.
